Die Firma Jung - Jungenthal versuchte sich nach der Wiederaufnahme des Diesellokomotivbaus, in Anlehnung an die WR 360 C14, mit den Typen R 361 C und R 362 C ein neues Standbein zu schaffen. Hier gelang jedoch lediglich der Verkauf von insgesamt 42 Lokomotiven beider Typen an die ägyptische Staatsbahn. Erst mit der Entwicklung der wirklich neuen Industrietypen RK 20 B und R 40 C konnte Jung im Diesellokgeschäft der Wirtschaftswunderzeit zu nennenswerten Erfolgen kommen.
Die Arnold Jung Lokomotivfabrik GmbH, Jungenthal bei Kirchen (Sieg), im weiteren Text kurz als Jung bezeichnet, erhielt 1956 vom Bundesministerium für Verteidigung, Abteilung XI den Lieferauftrag für eine Lokomotive R 40 C zum Preis von DM 240.950,--. Dieses Fahrzeug mit der Werknummer
12348 wurde laut Betriebsbuch am 15. Juni 1956 ausgeliefert und am 19. Dezember 1956 an den Gerätepark / Materialübernahmegruppe Liebenau übergeben.
Am 12.10.1957 unterbreitete Jung-Jungenthal dem Bundesministerium für Verteidigung, Abteilung XI die Angebotsofferte ML 2283. Man schrieb: ”Wir gestatten uns heute den Hinweis, dass wir gegenwärtig mit dem Bau einer Serie 440 PS Normalspur-Diesellokomotiven unserer Typen R 40 C und R 42 C beschäftigt sind. Von beiden Typen haben wir noch einige Lokomotiven für den Verkauf frei, die wir kurzfristig liefern könnten. Im Auftragsfall ist es uns möglich, innerhalb von 2 Monaten mit der Lieferung einzusetzen und dann monatlich 1-2 Lokomotiven zur Verfügung stellen.” Der Preis für die R 40 C sollte DM 279.500,-- pro Stück betragen. Es kam zwar zu einem Vertragsabschluss zwischen dem BMVg und Jung, jedoch wurde dabei den Maschinen vom Typ R 42 C mit kürzerem Radstand der Vorzug gegeben. Durch diese Entscheidung blieb auch die R 40 C bei der Bundeswehr ein Einzelstück.
Die Lokomotive
12348 blieb 37 Jahre am Auslieferungsstandort Liebenau, im Jahr 1956 noch als Gerätepark, später als Munitionsdepot fungierend, als Rangierlok im Einsatz.
Die nach der Eisenbahnbetriebsordnung geforderten Untersuchungen erfolgten in den ersten zwanzig Betriebsjahren im Herstellerwerk. Am 10. Juni 1976 wurde die erste von der MaK Moers - als neuem Rahmenvertragspartner des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (BwB) - durchgeführte Hauptuntersuchung abgeschlossen. Weitere Hauptuntersuchungen folgten 1983, 1990 und 1996.
Im August 1993 wurde das Fahrzeug zum Heeres - Instandsetzungs - Werk 800 Jülich versetzt, dorthin kehrte es auch nach Abschluss der letzten HU am 22. Oktober 1996 zurück. Nach Fristablauf im Jahre 2004 sollte die Lokomotive eine weitere Hauptuntersuchung erhalten, dazu wurde sie am 03.08.2004 per Tieflader nach Moers transportiert. Nach der Schadaufnahme sollte der Motor einer Generalüberholung unterzogen werden, dies wurde jedoch aus Kostengründen verworfen. Da die R 42 C
13114 nach einem Unfall in Darmstadt abgestellt worden war, sollte nun deren Motor als Ersatz dienen. Nach längerer Prozedur kam dann der Motor nach Moers und wurde nach der überprüfung auch als überholungsbedürftig eingestuft. Damit wurde das Ende der einzigen R40C bei der Bundeswehr eingeläutet. Die Lokomotive wurde ausgesondert und über die VEBEG im August 2006 an einen Schrottverwerter verkauft. Die Schneidbrenner standen schon in Bereitschaft, als der Retter in Gestalt der Firma UNIRAIL auf die Bühne trat. Die Lok wechselte kurzfristig den Besitzer und wurde am 18.09.2006 in Moers abgeholt und auf den Weg nach Basel gebracht. Dort wurde die Maschine wieder in Stand gesetzt und soll nun erst ihre Brötchen verdienen. Entgegen der Ankündigung, die Lok nach der Nutzung in der Schweiz wieder nach Deutschland zurück zu bringen und museal zu erhalten, wurde die Maschine nach einem Schaden im August 2012 in der Schweiz verschrottet.